Red Hot Chili Peppers


Berlin, Berlin Arena

Sex, Heidi Klum und Drogen waren gestern – was bleibt. Ist der Rock’n’Roll: 2003 bieten die Chili Peppers großes Entertainment.

Auszüge aus dem Backstage-Catering-Vertrag, Teil 1: Zwei Aromatherapie-Kerzen, ein Paar Boxershorts, 241-Liter-Flaschen „Glacier“-Mineralwasser, ein Meditationsraum. Die einst wüste, alkoholisierte und unberechenbare Rap-Funk-Band hat alles Wüste, Alkoholische und Unberechenbare per Vertrag aus den Konzerthallen verbannt, um ohne Exzesse vor einem stilvoll dekorierten Hintergrund eine zeitlose Rockshow auf die Bühne zu bringen, bei der – dem Himmel sei Dank – Rap-Funk nur noch bei „Suck My Kiss„, „Giverrrr Away, Giverrr Away, Giverrr Away Now!“ und „Blood Sugar Sex Magik“ geduldet wird. Nach den ersten 15 Minuten mit „By The Way“ und „Scartissue“ ist klar, dass das gereifte Quartett physisch und mental on top of things ist. Das Programm besteht in diesem Frühling fast ausschließlich aus den cleveren Midtempo-Kompositionen von „Californication“ und „By The Way“, aufgelockert nur durch die großen Hits der letzten zwölf Jahre, die dem Zahn der Zeit getrotzt haben. Auszüge aus dem Backstage-Catering-Vertrag, Teil2: Vier Sixpacks Heineken, zwei Flaschen Rotwein (a mind. $10). Kein Grund zur Sorge. Die Chili Peppers sind auch 2003 eine credible und enorm vitale Rock’n’Roll-Band, weshalb Flea zum Finale auf den Händen hereinläuft, und weshalb Frusciante „Fox On The Run“ gröhlt, während sich Kiedis aus dem T-Shirt

schält, um dann wie vom Affen gebissen über die Bühne zu turnen und sein Waschbrett zur Schau zu stellen. Das sind vielleicht nicht die besten, mit Sicherheit aber die professionellsten Chili Peppers aller Zeiten.

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