Redd Kross


München „Diese Band ist die coolste der Welt!“ Ein derartig fachkundiges Urteil über Redd Kross kommt nicht etwa von Beavis und Butthead, sondern von Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland. Und er ist nicht der einzige, der die ewigen Indies aus dem Großraum Los Angeles über den grünen Klee lobt. Nirvana, Sonic Youth und die Red Hot Chili Peppers gehören zu ihren erklärten Fans. Doch seit zehn Jahren und vier Alben leben die Kalifornier eher schlecht von ihrem guten Ruf. Ein neues Album, „Phaseshifter“ soll das nun ändern, eine Tour durch die deutschen Lande gab ihren Hoffnungen neue Nahrung. Redd Kross lassen Indie-Rock wieder leben und kämpfen mit bester Laune gegen Sound-Probleme (Keyboarderin Gere Fennelly hört man nur beim wunderschön theatralischen Intro klimpern). Die Schwerelosigkeit ihrer rüden Popweisen steckt an, und dabei kommt Redd Kross ihre relative Unbekanntheit entgegen. Wo kein Publikum mit hochgesteckten Erwartungen drängelt, läßt sich nunmal leichter spontane Stimmung fabrizieren. Doch für reinen Party-Spaß ist diese Band viel zu gut: Es waren die Zwischentöne, schmerzhafte Balladen und avantgardistische Ausfälle, die im poppig-fröhlichen Umfeld zu Erinnerungsstükken wurden. Jetzt schon legendär, auch wenn sie noch länger auf den Durchbruch warten sollten.