311 – Transistor
Sag‘ mir, welche Stile du mischst, und ich sage dir, wieviele Platten du verkaufst. 311 verfolgen auf ihrem zweiten Werk konsequent das Konzept des Erstlings: Das Quintett aus Los Angeles verkuppelt Reggae mit Grunge, also prickelnden Frohsinn mit einer (noch) warmen Leiche. Beide Stile könnten ja, mit etwas Phantasie, eine interessante Beziehung eingehen. Doch irgendwie mag der Funke auf TRANSISTOR nicht überspringen. Der schleppende Grunge klingt nicht melancholisch, sondern eben schleppend. Und wenn die neckischen Offbeats einsetzen, wird es auch nicht heiterer. Nicholas Hexums Gesang stört nicht weiter, und Timothy J. Mahoneys Gitarrensoli erinnern in ihrem traurigen Pathos gar an Guns ’n Roses. So stochern 311 lustlos in der Suppe, die sie sich selbst eingebrockt haben, und wir kommen zu der Erkenntnis, daß es einfach Dinge gibt, die schwerlich zusammenpassen. Wie Dub und Hardcore, Reggae und Grunge, Whiskey und Batida de Coco. Und 311 ist nicht die Band, die uns das Gegenteil beweisen könnte.
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