In die verstaubte Southern-Schublade haben sie sich nie zwängen lassen, obwohl die sechs Typen aus Jacksonville/Florida stammen, der Heimatstadt der Allman Brothers und von Molly Hatchet. Okay, die Allman-Klimpereien sind ihnen zu soft und zu verspielt, die Hatchet-Brechstange liegt ihnen ebenfalls nicht. 38 Special dampfen irgendwo dazwischen.

Ihr Markenzeichen bleibt auch auf der neuen LP die gestählte Gitarren-Breitseite, die von Jeff Carlisi und Don Barnes gefingert wird. Dazu schmieden die beiden Drummer Jack Grondin und Steve Brookins einen soliden US-Mainstream-Rock-Rhythmus. Markantester Eckpfeiler des 38er Sounds ist nach wie vor die Jack Daniels-Kehle von Donme van Zant (genau, der Bruder von dem toten van Zant). Er gibt den von der Struktur her bekannten Songs den eigenwilligen Stempel. Obwohl die Band im vergangenen Jahr merklich an Rhythmus und Gitarren-Klängen bastelte, bleibt eigentlich alles beim Altbewährten.