50 Cent – The Massacre
Klappern gehört zum Handwerk. Deshalb hat sich Curtis „50 Cent“ Jackson vor kurzem publicity wirksam mit dem von ihm selbst protegierten Rap-Durchstarter The Game angelegt und ihm die Freundschaft samt Mitwirken in seiner G-Unit gekündigt. Dieser Streit gilt mittlerweile als beigelegt. Auf seinem neuem Album gibt 50 Cent dafür den Kollegen Jadakiss und Fat Joe Saures („Piggy Bank“) und erklärt allen, die ihn nicht bei seiner Sache unterstützen wollen, den Krieg („I Don’t Need ‚Em“). Um seine Haltung zu unterstreichen, baUert er verbal aus allen Rohren und läßt unterstützend dazu auch leibhaftige Colts rauchen. Der Mann kennt sich aus im Gangster-, Zuhälter- und Drogenmilieu und läßt keine Gelegenheit aus, um aus seinem Erfahrungsschatz zu berichten. „A Baltimore Love Thing“ handelt von seinen Machenschaften als Crackdealer, der Sound ist entsprechend düster und die Reime sind auffällig doppeldeutig. Richtig in Schwung kommt das Album aber trotzdem erst mit Verspätung. Der tanzbare Clubtrack „Candy Shop“ setzt ein erstes Ausrufezeichen, dann folgen „Outta Control“ mit tollem Orgelsound und „Just A Lil‘ Bit“ mit orientalischen Impressionen. Wie man mit Frauen umgeht, erfährt der Hörer auch-, „I got no pick-up lines, I stay on the grind, I tell the hoes all the time: Bitch. get in my car!“ So macht man das also. Böse ist man 50 Cent dafür irgendwie nicht. Der Kerl provoziert und überzieht ganz eindeutig und feiert sich immer wieder als Ereignis. Doch kein anderer Gangster-Rapper verkauft abstoßende Inhalte so entspannt und charismatisch wie er. Deshalb kann man sich kaum vorstellen, daß er bald wieder verschwinden wird – außer natürlich, er wird für seine Impertinenz irgendwann massakriert. Die Sitten im Rap sind bekanntlich rauh.
www.fiftycent.com
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