A & M – 1994 A & M

Durch den futuristischen Namen dieser New Yorker Debütgruppe sollte man sich nicht irreführen lassen, auch nicht durch das hochästhetische Science-Fiction-Cover. Eine Analogie allerdings gibt es zwischen Image und Inhalt: die Musik der Fünfmanngruppe 1994 ist genauso kalt wie die Elektronik-Lotplatinen auf der Hüllenrückseite. Der fünfte Mann übrigens ist eine Frau, Karen Lawrence mit Namen. Ihre enorm tragfähigen Vocals erinnern (am stärksten im Titel „Sing To Me“) an den Renaissance-Stil einer Annie Haslem – einer allerdings, die unter die Schwermetaller gefallen ist. Denn ringsum wuchert Heavy-Overkill, abgewichste und aufdringlich synthetische Perfektion. Identität und Ausdruckskraft geht diesen Retorten-Rokkern völlig ab. Schamgefühl auch: ihr Opener „Once Again“ basiert auf nichts anderem als auf dem „Sweet Jane“-Riff der Velvet Underground. Verlagsrechtlich ist’s natürlich eine Eigenkomposition…