ABC – Abracadabra
Seit .The Look Of Love“ 1982 den supercoolen Yuppie-Groove auf den Punkt brachte, sind die Initialen ABC für die nimmermüden Propheten des Hedonisten-Pop so etwas wie das Signum des weißen Soul. Fast zehn Jahre später klingen ABC im Prinzip immer noch so, wie Martin Fry sich seinerzeit die gekachelte Disco-Welt vorstellte: distanziert, intellektuell, pieksauber und mit jenem Tick Langeweile, den clevere Menschen neudeutsch mit dem Adjektiv .sophisticated“ ausstatten. Es wummert immer noch gebieterisch treibend. Tausenderlei klangliche Sahnehauben wetteifern miteinander, ein Song groovt nahtlos in den nächsten über, und ewige Entspannung durchströmt klimaregulierend die Luft. In Zeiten, in denen es selbst für Drumcomputer Programme mit .menschlichen“ Fehlern gibt, wirken pseudoperfekte Blech-Percussionisten seltsam antiquiert — Ironie des -Schicksals? Die perfekten ABC-Schützen von damals treffen heute nur noch ins nostalgische Herz von Cocktailbar-Anachronisten.
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