Aereogramme – Seclusion
Sofort zur Sache. Keine Umschweife. Aereogramme haben keine Zeit zu verlieren. 32 Minuten, sechs Songs. Alle Seiten zeigen. Erst die zugängliche. Butterschmalzweich schmeicheln sich dröhnende Gitarren, Built-To-Spill-Melodie und der sanfte Gesang von Craig B bei Jnkwell‘ ins Ohr. Für den Indie-Rock-Nerd. Dann die abgründige. „Dreams And Bridges“. Ein Drumcomputer zu Beginn und Tool-Inferno am Schluss. Für den Deftones-Fan. Dann die verwirrende. Geiz ist geil. Eigentlich drei Songs in einem, eine Symphonie. In elf Minuten. Teil 1: ein Schmerzensschrei, der langsam in einem Synthie-Meer erstickt. Teil 2: Postrock, samt nervösen Streichern. Teil 3: anschwellendes Grollen bis zum Donner. Für den Studenten klassischer Musik. Dann die ruhige. „I Don’t Need Your Love“, eine sanft pluckernde Keyboard-Ballade. Für das nächste Mixtape für die Freundin. Dann die fremde. „Lightning Strikes The Postman“. Von den Fläming Lips. Ein mächtiges Gitarren-Monster, das am Ende die zwar haarigen, aber warmen Arme zur Versöhnung ausbreitet. Für Freunde sinnvoller Coverversionen. Und schließlich die instrumentale. „Alternate Score“. Macht seinem Namen alle Ehre. Stockhausen trifft Film Noir trifft Horrorfilm. Für Cineasten. Dann sind alle Seiten gezeigt. Indie-Rock. grandios. Industrial, unbestimmt. Hardcore, vielleicht. Sind übrigens aus Schottland. Wenn das doch noch nötig ist zu erwähnen.
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