Alex Gopher – You, My Baby and I
Ich weiß: Das mit dem Ausbruch unbändiger Kreativität unserer französischen Nachbarn nimmt langsam unheimliche Ausmaße an. Aber was soll man machen, wenn mit Alex Gopher eine weitere Schlüsselfigur der Pariser Szene ein erfreuliches Debütalbum an den Start bringt? Ganz bestimmt nicht weghören. Der DJ und Produzent hat früher mit Air in einer Band gespielt und ist in jüngerer Vergangenheit mit Beiträgen auf den Samplern SOURCE LAB 2 und SUPER DISCOUNT sowie eigenen 12-Inch-Aufnahmen an die Öffentlichkeit getreten. Bessere Referenzen kann man kaum vorweisen. Monsieur Gopher verläßt sich keineswegs auf den Disco-House-Stil, der spätestens seit Stardust Top-Thema ist. Gut, „Tryin“ erinnert daran,der Rest aber weniger bis gar nicht. Im Titelsong wertet notre Alexandre aufgebrauchte Portishead-Tricks mit Slap-Bass und verführerisch croonender Damenstimme zum Höhepunkt auf. „With U“ geht auf die Glanztaten des frühen Prince oder zurück. Der Volltreffer schlechthin ist jedoch „The Child“ mit Billie-Holiday-Stimme im Echo-Loop-Labyrinth. Anders als bei seinen Landsleuten Daft Punk, die eine neue Techno-House-Ära begründeten, oder bei Air, die altes Easy-Listening-Feeling mit neuerem Trip-Hop-Flair renovierten, entstaubt Alex Gopher tiefschwarzen Funk von Parliament und Cameo. Denen gelingt momentan wirklich alles, den Franzosen.
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