Alice Cooper – Billion Dollar Babies „Deluxe Edition“ :: Glam-Schock-Rock
Alice Cooper gerierten sich Ende der Sechziger als provokante Dada-Rock’n’Roll-Schocktherapisten, deren sexuelle Identität offen und unergründlich schien. Der exzessive Medienrummel um das Quintett aus Greenwich, Connecticut, sorgte ab 1971 pro Jahr nicht nur siebenstellige Umsatzzahlen, sondern auch dafür, dass Epigonen wie Kiss, White Zombie oder Marilyn Manson überhaupt erst an den Start gehen konnten. Das wohl kalkulierte Horrorshow-Szenario – gepaart mit einem gehörigen Maß Glam-Rock-Attitüde und Broadway-Extravaganza -fand seinen Höhepunkt 1973 mit dem sechsten Album Billion Dollar Babies. In der Doppel-CD-Edition enthält der Klassiker sage und schreibe 14-Bonustracks. Bob Ezrin, seit dem 1971-er Album LOVE IT TO DEATH Studiomagier für Alice Cooper, sorgte mit einer pfiffigen Produktion für die Optimierung des schon auf den Vorgängeralben KILLER (1971) und SCHOOL’S OUT (1972) angetesteten Erfolgskonzepts: Mit ausgefeilten, ideenreichen Arrangements zwischen Vaudeville, Broadway und Rock VT Roll einen unverwechselbaren Soundtrack für eine extravagante Bühnenshow zu inszenieren. Eine ganze Reihe jener Songs des wenig später auf Welttour aufgeführten Grusicals der Perversionen führt Vincent Furnier, alias Mr. Alice Cooper. noch heute in seinem Live-Repertoire: Vom hymnischen Opener „Hello Hurray“ über Rolling Stones-Reminiszensen („Raped And Freezin“) und dem dylanesken „Generation Landslide“ bis hin zu Songs,die offen S/M, Kannibalismus, Transsexualität und Sex mit Toten thematisierten. Dass die Cooper-Crew entgegen landläufiger Meinung ausgezeichnete Bühnenmusiker waren, beweisen elf erstaunliche Livemitschnitte der „Billion Dollar Babies“-Show im texanischen Houston vom März 1973. Ein Outtake der Studiosessions, die Rockabilly-Hommage „Goal Black Model T“, und das dem britischen Musikmagazin „New Musical Express“ als Flexidisc beigelegte Remake davon, „Slick Black Limousine“, mit dem geheimnisvollen Gitarristen Mick Mashbir an der Gitarre – kein Geringerer als T. Rex-Chef Marc Bolan – runden diese gelungene Kollektion ab.
www.alicecoopershow.com
Mehr News und Stories