Alien Sex Fiend – Nocturnal Emissions

Besonders mit dem 94er Computergame-Soundtrack INFERNO, einer peitschenden Mixtur aus Techno, Industrial und Ambient hatten Alien Sex Fiend einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. Im Vergleich dazu klingt ihr neuer Streich etwas orientierungslos und vor allem altbacken. Eindruck schinden sie zwar noch immer mit knalligen Techno-Beats, dem gewaltig wummernden Monster-Baß und einer Armada aus pfeifenden, sirrenden und fiependen Synthies. Doch diese technoiden Soundgebilde beschränken sich auf das ermüdende Wiederkäuen von altbekannten Phrasen, die Nick und Mrs. Fiend zudem noch viel zu lange auswalzen. Schade auch, daß die rotzigen Gitarren-Samples der letzten Alben diesmal Hausverbot bekamen und spacig-wässrigen Science-Fiction-Sounds weichen mußten. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Alien Sex Fiend haben immer noch genug Mumm, um etlichen weltfremd programmierenden Techno-Milchbubis die Rücklichter zu zeigen. Angesichts des rüden Charmes früherer Werke wie etwa der wahrlich legendären LEGENDARY BATCAVE TAPES von 1982 kommen aber dennoch etwas wehmütige Erinnerungen an vergangene Zeiten auf.