Alison Moyet – Hoodoo
Moyet-Fans müssen sich ein wenig umgewöhnen: Verglichen mit dem Variantenreichtum dieses Albums wirken ihre Frühwerke nahezu eindimensional. Die vierjährige Pause hat die Brilin verändert [zweites Baby, Kerl weg, Krise), was nachdrücklich in die .schicksalsbeladenen Texte“ (Zitat Alison) einfloß. Neben zwei glatten Langweilern (.Hoodoo“, ,I Belong“) überzeugen die neun restlichen Songs — alle von Pete Glenister produziert, der, wie die Mint Julips und Ocean Colour Scene, auch mitspielte. Stimmlich eher besser und aggressiver als zuvor, präsentiert die Moyel folgendes Programm: 60er Soul (.Footsteps“), süperbe Slow-Nummern mit viel Orgel, Harmonika und Akustikgitarren (,lt Won’t Be Long“, das phantastische This House“, das noch intensivere .Find Me“) und mittleren Hartgitarren-Sturm (.Main Man“). Überraschend sind gewiß auch der Einsatz des Wah-Wah-Pedals in ,Rise“ und die Psychedelic-Spuren in .Never Too Lote“, dessen Chorus deutlich an Pink Floyd erinnert. Der gezielte Chart-Anstrich vergangener Tage kommt kaum noch vor — alles wirkt „reifer“ und erdachter, ohne dabei kopflastig zu sein. Diese Top-Leistung zündet möglicherweise nicht auf Anhieb.
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