All Or Nothing

Der vermutlich ekelhafteste Film, der 2002 auf einem der großen Festivals (Wettbewerb von Cannes] lief. Getarnt als humanistisches Sozialdrama über einige bemitleidenswerte Existenzen in einer britischen Sozialsiedlung, ist Mike Leighs Porträt der vom Leben und einer harschen Realität gezeichneten Menschen so herablassend, so ohne einen Hauch von Verständnis und Sympathie für seine Charaktere, dass die von ihm dargestellte Üdnis des Daseins an Sozialpornografie grenzt. Niemand aus der Unterschicht dürfte sich in diesen Figuren wiederfinden: Ungewaschen, ungekämmt, ekelhaft, trostlos, sprachlos stellt sich Leigh seine tristen Alltagshelden vor und erweist ihnen einen Bärendienst. Man muss dankbar sein, dass es auch einen Ken Loach gibt, der einem zeigt, dass auch vom Leben benachteiligte Menschen voller Energie und Lebenslust stecken. Die verweigert Leigh seinen Figuren.