All Saints – All Hits :: Satin Dancepop
Jung, talentiert und schön manchmal ist eben die Popwelt doch gerecht und beschenkt die mit Erfolg, die ihn auch verdienen. Die All Saints hatten keine Rollenspiele ä la Madonna nötig, um den Pop-Olymp zu ersteigen, ihre Aura schien naturgegeben, sie nahmen die Seilbahn. Ihr Satin-Pop mit tanzgestähltem Knackarsch vermengte auf zwei CDs in unnachahmlicher Manier Sinnlichkeit und Sinn für den intelligenten Track, der dennoch alle mitreißt. Weil zu richtigen Diven aber auch ein Pfund Zickigkeit gehört, hat sich das Quartett getrennt. Die berechtigte Frage, ob man nach zwei Platten schon eine Best Of kompilieren muss, kann wohl nur der WEA-Chefbuchhalter beantworten. Was als Lösung bleibt, ist, die Unsinnigkeit dieses Projekts auszuklammern und allein auf die Musik zu hören. Ohne dass einem die Wut über Plattenfirmenpolitik die Gehörgänge verstopft, gibt es modernen, polierten All-Saints-Pop zu hören, der souverän Soul mit Computer kreuzt und nur an ganz wenigen Stellen zu zeiselig und übertrieben geflötet daherkommt.
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