Aloha – Here Comes Everyone
Wissenschaftlich bewiesen ist, daß Bands mit Vibraphon durchweg für „interessanter“ gehalten werden als Bands ohne. Welch Wunder so ein Vibraphon wirkt. Schon vor dem ersten Hören. Wenn man an Combustible Edison oder die Coctails denkt, dann waren die tatsächlich „interessanter“ als die meisten ihrer Zeitgenossen. Und ähnliches kann auch über Aloha, die Band aus Bowling Green, Ohio, behauptet werden. Sehr interessant, was nicht nur am Vibraphon liegt. Mit frischem Mut schwingen Aloha sich immer wieder zum Popsong auf, haben aber Bremsen und Stolpersteine aufgebaut, fallen zurück zum Kunstlied mit all seinen Haken und Ösen. Das Mellotron in „Water Your Hands“ könnte aus den letzten Tagen stammen, die Peter Gabriel mit Genesis verbrachte, an anderen Stellen trägt Tony Cavallarios Sting-Revival-Stimme so manche dröge Idee über drei, vier Minuten hinweg. Was da aus der Jazz-Brühe, den verschwommenen Melodien und orchestralen Schlechtwetterwolken tropft, ist Musik, die sich ein wenig im Anspruch erschöpft. Als möchten die Musiker zurufen: Schaut her, das ist hohe Kunst der Verknüpfung! Wir sind nicht nur eine weitere Postrock-Mischpoke, die sich in ihren eigenen Kompositionen vergräbt. Wir können auch anders. Wir können alles zur gleichen Zeit. Es gibt Passagen, auf HERE COMES EVERYONE, da lassen sie’s einfachen passieren: „Perry Como Gold“ ist so ein Song, eine zentnerschwere Ballade, mit Piano und E-Gitarre aufeinandergetürmt – und untendrunter leidet das Menschlein so klein. Aloha-hey!
www.musicofaloha.com
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