Anastacia – Freak Of Nature :: Selbstbewusst

Mit knapp vier Millionen verkauften Alben im tätowierten Kreuz war die Erwartungshaltung – logisch – überaus groß. Doch Mrs. Newkirk ist mehr, viel mehr als nur „I’m Outta Love“ – und stopft nun allen Unkenrufern mit einem vor Selbstbewusstsein strotzen-I den Zweitling auf charmante Art und Weise das Maul. FREAK OF NATURE ist, da hat der Waschzettel-Texter der Plattenfirma ausnahmsweise mal Recht, in der Tat in vielerlei Hinsicht deutlich reifer und farbiger ausgefallen als der Vorgänger. Die 29-jährige Powerfrau aus NY röhrt natürlich noch immer mit dem markigen Timbre einer pechschwarzen Soul Sista aus dem tiefsten Harlem, nur klingt sie jetzt einen ganzen Tick resoluter als auf NOT THAT KIND. Und die zwölf Songs? Ein bunter Gemüsegarten, aber wohl geraten: Der Titeltrack als Opener atmet mit seinen zwingenden Crooves den Geist des Seventies-Funk, die leidenschaftlich treibende Single „Paid My Dues“ vermochte inzwischen nicht nur wegen ihrer markanten Hookline die Charts zu knacken, dem heftig pluggernden Beat von „Why’d You Lie To Me“ diente – Frechheit siegt – unüberhörbar Aaliyahs „Try Again“ als Vorlage, mit üppigem Retro-Ambiente glänzt der bestens getimte Good-Time-Soul „Don’t Stop (Doin‘ It)“. Und wem bei „You’ll Never Be Alone“ und den restlichen fein gestreuten Balladen nicht stante pede die Gänsehaut in den Nacken kriecht, der sollte das nächste Mal am besten gleich zu den Schürzenjägern greifen. Reife Leistung, Frau Fielmann.

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