Ani DiFranco – Evolve

Mit Evolve macht Am DiFranco das Dutzend Alben voll (Livemitschnitte und Kooperationen mit Utah Phillips nicht mitgerechnet). Und wie bei den Vorgängern nimmt sie auch auf ihrem neuen Album kein Blatt vor den Mund, egal ob sie von Privatem oder der großen Politik berichtet. Die Songautorin, Sängerin und Gitarristin aus Buffalo gibt ein Bekenntnis zur Aufrichtigkeit ab („Promised Land“) und verschweigt die eigenen Unzulänglichkeiten und die Selbstzweifel nicht („Second Intermission“). Sie greift den wachsenden religiösen Fundamentalismus und das zunehmende Sendungsbewusstsein in „Gods Own Country“ an (im Titelsong) und rechnet gnadenlos mit der ihrer Ansicht nach austauschbaren Politik der „democrans and republicrats“, mit der Musikindustrie-Mafia und den Auswüchsen des US-Kapitalismus ab („Serpentine“). Mit ihrer Band hat DiFranco reichhaltige Soundstrukturen erschaffen, in denen bläserverstärkter Funk („In The Way“), Blues („Icarus“), Modern Jazz („Oh My My“) und Unplugged-Töne („Slide“) gleichermaßen Platz finden. Wer ihre frühen Platten noch im Ohr hat, weiß, dass sie einen weiten Weg gegangen ist, um zu dieser Vielfalt zu gelangen.

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