Anti-Pop Consortium – Fluorescent Black

Schleichwege zum Hip-nOp. Das Comeback des New Yorker Kollektivs erzählt auch von der elektronischen Geburt. Vergangenes Jahr war das Anti-Pop Consortium schon wieder live zu erleben – auf einer der Obamarama-Partys in Brooklyn, New York. Und geschlagene sieben Jahre nach dem letzten Album ARRHYTHMIA (nein, wir haben die Soloveröffentlichungen von Beans nicht vergessen) steht das New Yorker Hip-Hop-Kollektiv jetzt auch wieder mit einem neuen Album auf der Matte. Dass das eine unverschämt lange Zeit ist – geschenkt. Ein pflegeleichter Industrie-Act waren Anti-Pop Consortium noch nie. Zugetraut hätte ihnen dieses Comeback aber auch kaum noch jemand. Und loteten Beans, M. Sayyid, High Priest und Produzent Earl Blaize nicht albumfüllcnd die links vom Hauptstrom liegenden Schleichwege zum Hip-Hop aus, wäre das Fanvolk mit Recht not amused. FLIWRESCENT BLACK erfüllt also alle unsere Erwartungen – immer auf der Kippe zwischen bösen Electronica-Jams, Baller- und Bleep-Tracks, giftigen Funk-Reportagen, nervösen Hip-Hop-Beats und subsonischen Störmanövern. In ganz hellen Momenten („New Jack Exterminator“) katapultieren sie ihre Stücke ins Universum und lassen die Beats wie unbekannte fliegende Objekte auf uns herabregnen; gemeinsam mit Roots Manuva arbeiten sie an einem anspruchsvollen Hip-Hop-Pop-Bastard („NY To Tokio“), und zwei Tracks weiter erzählen die MCs, wie das so ist, wenn man elektronisch geboren wird. Über die Strecke von 55 Minuten verwandelt dieses Comebackalbum sich aber auch hin und wieder in eine Abspielsteile für Eitel- und Merkwürdigkeiten. Dazu ist unbedingt das 15-sekündige Hochgeschwindigkeitschreddergitarrensolo zu Beginn von FLUORESCENT BLACK zu zählen, das auch Eddie Van Haien nicht unbedingt viel schlechter hingekriegt hätte.