Apocalyptica – Cult :: Heavy Metal

Viermal Heavy Cello- kratzbürstiger Lärm aus Finnlands Wäldern.

„Wir lieben es, unsere Instrumente zu misshandeln“, erzählt Paavo Lötjönen. Er meint das ziemlich wörtlich, doch auch im übertragenen I Sinn stimmt die Aussage: Vier fiedelnde Finnen schockierten die Musikwelt erstmals 1996, als sie mit APOCALYPTICA PLAYS METALLICA BY FOUR CELLOS ihrer Lieblingsband huldigten. Die Versionen von „Master Of Puppets“,“Creeping Death“ oder „Enter Sandman“ fabrizierten sie auf gnadenlos verzerrten Celli, was alle Headbanger mehr entzückte als die Gralshüter klassischerTraditionen. Nachdem auf dem zweiten Album dann vorsichtig eigene Songs auftauchten, ansonsten jedoch Titel von Pantera oder Sepultura zu finden waren, steht die dritte CD nun im Zeichen eigener Metal-Kompositionen. Apocalyptica schaffen mit ihren Instrumenten eine ganz eigene RockÄsthetik mit Riff-artig gekratzten Brachial-Akkorden einerseits und orchestralen Klassik-Melodien andererseits. Ganz wollen Eicca Toppinen, Max Lilja, Perttu Kivilaakso und Paavo Lötjönen auf Fremdkompositionen aber nicht verzichten. Zum einen wagen sie sich an eine Neubearbeitung von Edward Griegs „In der Halle des Bergkönigs“, das sie mit quietschend-kreischenden Attacken abfertigen. Und zum anderen bringen sie mit Metallicas „Fight FireWith Fire“ ihren Metal-Göttern ein weiteres Opfer dar, das denen ob seiner Raubkatzen-artigen Aggressivität sicher Freude bereitet. Doch die Finnen können auch anders, wenn sie denn mal wollen: Beim puritischen „Coma“, das das Quartett ohne Overdubs in einer Kirche aufgenommen hat, könnte man sie fast für ein seriöses Streicherensemble halten, wenn da nicht ständig dieser dunkel-doomige Unterton mitschwingen würde.

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