Arab Strap – Philophobia
Um dummen Fragen vorzubeugen: „Arab Straps“ sind jene praktischen Gummiringe, die, an der Wurzel des männlichen Geschlechts angebracht, für eine blutstaubedingte Leistungssteigerung desselben bürgen. Soviel dazu. Der appetitliche Bandname macht es nicht einfacher, nun den Bogen zur zartbitteren Musik der Schotten zu spannen. Malcolm Middleton und Aidan Moffat zählen zur „Glasgow School“ um Belle & Sebastian oder Mogwai. Als Arab Strap setzt das Duo auf die trockene Statik eines langsamen Drumcomputers, spärlich durchperlt von akustischen Gitarren, Piano, Geige. Die Instrumentierung aber ist in ihrer sparsamen Harmonie nur Hintergrund, Bühnenbild für die bedächtig gelesenen Tagebuchnotizen Middletons. Darin geht es um Fellatio („It was the biggest cock you’ve ever seen, but you’ve no idea where this cock has been“), Cunnilungus („And you worked hard on this kiss and you know it inside out“) und die Poesie klarer Vollmondnächte nach verregneten Tagen („Well, tonight it’s full enough“). Im Spannungsfeld aus sparsamer Musik und schwerblütiger Lyrik schwebt PHILOPHO-BIA als paranoides, romantisches Meisterwerk.
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