Atcha Acoustic – From Lhasa To Lewisham
Chris Jagger wird wohl immer im Schatten seines übermächtigen Bruders Mick stehen. Das scheint ihn aber nicht zu stören. Im Gegenteil: Frei von Erfolgsdruck vergräbt er sich immer mehr in Liebhaber-Projekten. Während er 1994 mit seinem letzten Album ATCHA noch auf einen eher Rock-orientierten Sound setzte und viele Gaststars einlud (u.a. David Gilmour, Leo Sayer und Bruder Mick), ist nun akustischer Roots-Folk angesagt. Zusammen mit Ben Waters am Piano und Charlie Hart an Akkordeon und Fidel könnte man Chris Jagger ohne weiteres in einen verräucherten Folk-Pub stellen. Seine zwischen Zydeco und gemütlichem Blues angesiedelten Songs mögen unspektakulär und altbacken wirken, doch ihre zwanglose Fröhlichkeit und überschäumende Spielfreude steckt einfach an. Mal erinnert das an ausgelassene Squaredance-Stimmung im Heustadel, mal an die britische Blues-Welle der Sixties, mal an swingende Ragtime-Eleganz oder rollenden Honky-Tonk. Ein großes Publikum wird Chris Jagger damit natürlich nicht erreichen. Eigentlich schade, denn Atcha Acoustic veröffentlichen hier eine liebevolle und lässige Produktion, die ihre Hörer finden sollte. Auch wenn es sich dabei wohl hauptsächlich um traditionsbewußte Folkies handeln dürfte.
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