Atom™ – Acid Evolution 1988-2003

Alles gelogen. Spätestens seit Uwe Schmidt unter dem Alias Senor Coconut lustige Coverversionen in A Latin Style macht, dürfte klar sein, daß der Mann, der unter vielen Namen bekannt ist, ein – nun ja – ein Spaßvogel ist. Acid Evolution 1988-2003 sieht aus wie eine Compilation, die die Entwicklung von Acid House von seinen Anfängen bis in die jüngste Vergangenheit nacherzählt. 16 Tracks aus 16 Jahren von Acts wie „Phresh Phantasy“, „21 Brothers“, „Hullkurve“ und „Takeshi Onda. “ Nur, daß es diese Acts nie gegeben hat, bis auf den. der den Track für das Jahr 1992 liefert: Atom Heart, das ist Schmidt selber, wie die anderen 15 auch, Acid Evolution 1988-2003 ist die perfekte Musik-Mimikry eines Wahnsinnigen, der seinem Katalog von geschätzten 70 Platten auch ein Acid-Album zufügen will. Schmidt rekreiert die quietschenden Sounds aus dem Roland TB-303, die tiefen Basslines, die mechanischen, repetetiven Rhythmen, die flirrenden Soundspielereien. Vocoderstimmen und Minimaltexte, die eine gewisse Szenenähe erahnen lassen („Drugs are right, drugs are good“). Nur klingt ein Track wie „Come On Acid“, der aus dem Jahr 1988 stammen soll, verglichen mit den zeitgenössischen Werken von Marshall Jefferson und 808 State dann doch etwas zu heutig. Vielleicht aber ist Acid Evolution 1988-2003. gerade weil sie die Musik von einem höheren Standpunkt aus betrachtet erfindet, die beste „Compilation“ zum Thema.

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