Awolnation

Here Come The Runts

Red Bull/Sony

Mit „Sail“ gelang ihnen einst ein Hit, von dem viele Bands nur träumen. Das neue Album bleibt aber mauer Alt-Rock.

Wir haben es überprüft: Im Wikipedia-Artikel von Awolnation wird an keiner Stelle erwähnt, dass H.P. Baxxter neuerdings als deren Sänger eingesprungen sei. Das Intro des ersten Songs „Here Come The Runts“ lässt allerdings anderes vermuten. Bandleader Aaron Bruno keift uns auf den ersten Metern des gleichnamigen Albums dermaßen an, dass man sich unmittelbar an ein Scooter-Konzert erinnert fühlt, inklusive fragwürdigen Megaphon-Effekts.

Es bleibt bei diesem Fehltritt nicht: Awolnation begeben sich auf Prog-Terrain, das man tunlichst meiden sollte, wenn man sich seiner musikalischen und kreativen Fähigkeiten nicht absolut sicher ist. Viele der Stücke des Albums wirken eher wie Versuche, irgendwie interessant zu klingen, als ernst gemeintes Songwriting.

Aaron Bruno hat ein bemerkenswertes Talent, sich durch verschiedene Stile zu spielen und immer das Unerträglichste aufzulesen, was einem einfällt. In „My Molasses“ pfeift er eingangs zu einer Akustikgitarre, schwenkt dann auf Pop-Punk-Riffs um und garniert diese mit seichtem Harmoniegesang. Diese Hyperaktivität mag an den vielen Energy-Drinks liegen, die die Band eventuell von ihrem Label gestellt bekommt. Andererseits, siehe Imagine Dragons und 30 Seconds To Mars: Mit mittelhartem Rock, viel Pathos und wenig Ideen lassen sich heutzutage auch Stadien bespielen.

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