Axis Of Justice – Concert Series Vol. 1
Irgendetwas ist hier fürchterlich schief gelaufen! Wie konnte es passieren, dass mit Tom Morello (früher Rage Against The Machine, heute Audioslave) und Serj Tankian (System Of A Down) zwei musikalische Schwergewichte ein derart maues Live-Album abliefern? Bei Axis Of Justice handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die als Antwort auf den Rechtsruck der amerikanischen Neo-Konserativen gegründet wurde. Sie betreibt eine sehr interessante Website, wer sich über das „andere Amerika“ informieren will, wird hier gehaltvoll gefuttert. Daneben unterstützt die Initiative streikende Arbeiter sowie Friedens- und Öko-Aktivisten, wendet sich gegen Rassismus und Homophobie. Um Geld zu sammeln, veranstaltete Axis Of Justice eine Konzertreihe im Avalon in L.A., zu der sie Freunde wie Flea (Red Hot Chili Peppers), James Maynard Keenan (Tool, A Perfect Circle), Wayne Kramer (MC5), Pete Yorn zusammentrommelte. Das Ergebnis ist fürchterlich, ihr U2-Cover „Where The Streets Have No Name“ mag noch angehen, hier passt Tankians Stimme einigermaßen, doch Funkadelics „Alice In My Fantasies“ wird von ihm komplett zerstört. Noch schlimmer wird es, wenn der SOAD-Frontmann zu seiner „Piano Improvisation“ ansetzt und wenn Morrello in sein Alter Ego The Nightwatchman schlüpft und sich als Erbe Woody Guthries mit Plinker-Gitarre und pathetischen Texten präsentiert. Während die Allstar-Band Klassiker wie Marleys „GetUp, Stand Up“ und Dylans „Chimes Of Freedom“ mittelmäßig über die Bühne schaukelt, ist mit „Free Jam“ der Tiefpunkt der Polit-Tragödie erreicht. Das Album ist ein klarer Fall von „gut gemeint“! Kein Zweifel, Axis Of Justice leisten bedeutende politische Arbeit. Diese klägliche Platte bleibt freilich weit hinter den Ansprüchen der Macher zurück, sie erweckt den Anschein, als seien hier bemühte Amateure am Werk.
>>> www.axisofjustice.org
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