Baaba Maal

The Traveller

Marathon Artists/Rough Trade VÖ: 15. Januar 2016

Neues aus den Klangräumen des singenden UN-Botschafters: vom Come-Together-Pop bis zur Desert-Rock-Annäherung.

„Fulani Rock“, viereinhalb Minuten Standortbestimmung zu Beginn dieses Albums. Dass Baaba Maal, der weltweit erfolgreichste Sohn des Volkes der Tukulor, von der Macht der Sprache singt, von den Worten, die Brücken bauen und Menschen zusammenbringen können, war von dem für die UN botschaftenden Sänger aus dem Senegal zu erwarten. Dass Baaba Maal in diesem Track mit Desert-Rock-Antrieb, Auto-Tune-Stimme und elektronischen Fahrtbeschleunigern auftritt, lässt hingegen aufhorchen.

Über größere Strecken von THE TRAVELLER schickt Baaba Maal seine samtene Stimme aber in einen weiten Klangraum, der die ganze Welt einzuschließen scheint: Streicher und ätherische Chorgesänge, kleine „Erzählungen“ auf Saiteninstrumenten, das Plätschern der Beats. Das sind Variationen jener crossovernden Come-To­gether-Musik, die mit den ersten Worldmusic-Hits in den 80er-Jahren einen festen Platz im Pop erobert hat. Baaba Maal ist aber am stärksten auf dieser Platte, wenn er dieses weithin erkundete Spektrum verlässt und seinen Gesang auf vogelwilder Percussion tanzen lässt („War“) oder Winston Marshall von Mumford & Sons zur Meditation einlädt.