Bakerandband – From Humble Oranges

Irgendeiner meiner ältlichen Kollegen (vielleicht mal wieder von Radio BR 3?) wird sich gewiß bereitfinden, diese LP hier zum Album der Woche zu küren, weil sie gute, alte, gerade, schnörkellose, gekonnte und was-weiß-ich-noch-Rockmusik bietet. Für mich ist die Platte ein Witz. Und vielleicht hat auch Ginger Baker einen Witz zu produzieren versucht: wollte er die legendären Cream verulken?!

Sich selbst hat er dazu als Original ans Schlagzeug gesetzt; Karl Hill sieht aus wie Eric Clapton 1968, spielt aber Bass; Doug Brockie erinnert mit seinen Koteletten an Jack Bruce, versucht sogar, wie dieser an einem schlechten Tag zu singen, spielt aber Gitarre. War das schon der Witz? Mitnichten: Fotogen ließ sich das Trio ablichten wie weiland in Marqueeahnlichen Clubs.

Baker hat sich offensichtlich auch die Studio-Hälfte des Cream-Doppelalbums WHEELS OF FIRE noch mehrmals angehört und seine dortige Arbeit in „Those Were The Days“ mit Bimm-Bamm-Glockenspiel kopiert; oder seine kindischen Texte Marke „Pressed Rat And Warthog“ hier und heute erneuert, nämlich in „On The Road To Grandma’s House“. Ansonsten versuchen Hill und Brockie ihr vermutlich Bestes.

Ob sie froh sind, neben jemandem wie Ginger Baker spielen zu dürfen? Cream waren gut, trotz ihrer recht großen Zahl an mittelmäßigen bis schlechten Songs; FROM HUMBLE ORANGES besteht aus schlecht kopierten schlechten Cream-Songs. Aber schnörkellos und geradeheraus, nicht wahr? Wie damals, als wir uns nach dem Preis für eine Kaltwelle (Mini-Pli!) im Haar erkundigten, just wie Clapton sie trug …