Barbra Streisand
Duets
Pop: Die Grande Dame des Broadway-beseelten, Las-Vegas-gestählten Liedgutes mit Großen und ganz Großen an ihrer Seite.
Ob im Film oder in der Musik - Kleinkunst war nie die Sache Barbra Streisands. Stattdessen: große Gefühle, große Gesten, großes Kino, größer als das schnöde Leben. Solches gilt auch für die 19 hier versammelten Duette,
von denen das älteste („Get Happy/Happy Days Are Here Again“ mit Judy Garland) vom Oktober 1963 datiert, das jüngste („I Won’t Be The One To Let Go“) mit Heulboje Barry Manilow eben erst aufgenommen wurde. Auch sonst wird mit Superstars nicht gespart und nicht mit zärtlichstem Gesäusel zu üppigstem orchestralen Zuckerguss. Miss Streisand schmachtet an der Seite Neil Diamonds „You Don’t Bring Me Flowers“, schmilzt neben Bryan Adams in „I Finally Found Someone“ dahin und schmust sich mit Johnny Mathis durch ein Medley aus Leonard Bernsteins „I Have A Love“ und Stephen Sondheims „One Hand, One Heart“. Allein, die Höhepunkte liegen anderswo, nicht im sachten Pop mit Barry Gibb („Guilty“, „One Kind Of Fool“), nicht in der „Sisters Are Doin‘ It For Themselves“-Attitüde mit Celine Dion („Tell Him), Donna Summer („No More Tears“) oder Kim Carnes (.“Make No Mistake, H’es Mine), sondern: in der intimen Eleganz von „Cryin‘ Time“ (mit Ray Charles), in der brennenden Grandezza von „I’ve Got A Crush On You“ (mit Frank Sinatra) oder im hinreißenden „Lost Inside Of You“ (mit Kris Kristofferson]. Ansonsten: Gefühligkeit statt Gefühl, Sacharin statt Sex, okay fürs Candlelight-Dinner-aber für danach darf’s dann gerne Anregenderes sein.
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