Battered Wives – Battered Wives

Das Debutalbum der kanadischen Gruppe Battered Wives (zu deutsch „Verbrauchte Frauen“) ist auf Line Records, einem Rock’n’Roll-Label (Link Wray, Mitch Ryder) erschienen. Das verheißt Gutes. Battered Wives ist zwar die erfolgreichste, aber auch die umstrittenste Club-Band Kanadas: bei ihren Auftritten entstehen oft Krawalle. Das gibt immerhin zu Denken. Und wer die Namen ihrer Titel liest („Dardevil“ , „I Want It All“, „Get What I Can“, „Suicide“), könnte gar denken, es handele sich um einen Punk-Abklatsch aus dem Land der Holzfäller.

Falsch gedacht. Sie spielen wirklich Rock and Rock’n’Roll. New Wave, meinen die Musiker, wäre eine falsche Bezeichnung für ihre Musik, sie sei halt gut losgehend und mitreißend. Dieser Meinung bin ich auch, obwohl es hier und da natürlich schon ein bißchen new-wavig klingt. Auch die Texte sind teilweise an denen amerikanischer und englischer New Wave-Gruppen orientiert; so geht es z.B. um Terroristen oder um Selbstmordgedanken. Die Band verliert aber trotzdem nicht an Eigenständigkeit, weil sie das Ganze mit einem großen Schuß Humor gewürzt hat. Sehr witzig ist beispielsweise „Uganda Stomp“, ein Teilweise-Reggea, der sich mit den Gepflogenheiten Idi Amins beschäftigt, oder die Schnulze „Lovers Balls“ (igitt!).