Baxter Dury – Len Parrot’s Memorial Lift

Baxter Dury ist der Sprössling des vor zwei Jahren verstorbenen Ian Dury. Musikalische Vergleiche mit dem berühmten Papa erübrigen sich, denn die Songs des hoffnungsvollen Talents haben mit dem extrovertierten Werk seines Erzeugers wenig gemein. Das fabelhafte Debüt bietet vorwiegend leisen und versponnenen psychedelischen Pop und bewegt sich stilistisch im Dunstkreis von Mercury Rev, der Beta Band, den Delgados oder Gorkys Zygotic Mynci. Mit sanfter, zerbrechlicher Falsettstimme intoniert Dury Junior liebliche Melodien, die schwerelos durch den Raum zu schweben scheinen, um sich dann unwiederbringlich in den Gehörgängen festzusetzen. Dazu kommen elegante, opulente Arrangements und die berückenden Gesangseinlagen seiner Duettpartnerin Johanna Hussey, die auf der in Großbritannien abgefeierten Single „Oscar Brown“ charmant den Refrain von Velvet Undergrounds „Oh! Sweet Nuthin“ zitiert. Als prominente Helfer agieren die Portishead-Musiker Geoff Barrow und Adrian Utley, Damon Reece (Ex-Spiritualized), Richard Hawley [Pulp) und Norman Watt-Roy, Bassist von den Blockheads, der Begleitband von Vater Ian. Dessen Gene treten denn doch einmal zu Tage – in der für Baxter Dury-Verhältnisse stellenweise ungewohnt forsch gesungenen und von knarzigen Wave-Gitarren begleiteten Nummer „Gingham Smalls“. Gebrauchsanweisung: Unbedingt öfters einlegen, denn diese extravagante Songsammlung wächst bei jedem Hören.

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