Beans – Shock City Maverick

„Blast off“, bedeutet Beans zu Beginn bestimmt, und meint damit einen Raketenstart. Das kommt nicht überraschend. Der New Yorker MC ist sicher einer, der seine Inspiration in bester HipHop-Manier auf der Strafie aufzulesen pflegt. Aber er beschrankt sich nicht darauf. Ebenso liebt er es, Fantasie zu entwickeln und bekannte Lautsignale und Klangstrukturen verzerrt erscheinen zu lassen. Regelbuch ade, Freistil galore. Zur Not taucht er dabei eben in imaginäre Wetten jenseits der Erdatmosphäre ein. In der Regel bevorzugt Beans einen Sci-Fi-Sound, der durch feine Dub-Bass-Grundierungen raffinierten Schub erhält. Im Instrumental „You’re Dead, Lefs Disco greifen ein Tech-Funk-Groove und hartnäckiges Glockenlauten sowie Triangelspiel ineinander. Von poprelevanten Samples keine Spur. Darüber thront der ungewöhnliche Rap-Stil des Protagonisten. Manchmal hört es sich so an, als veranstalteten Meile Mel und Anthony Kiedis ein Freestyle-Battle. Andere Male hört man Bezug zur Spoken-Word-Szene heraus, die für die Sprachtechnik im Rap ja ohnehin als Vorbild gilt. Ist das die Zukunft? Womöglich nicht „MC’s don’t like my styling cause they don’t do no better“, erklärt er in „Shards Of Glass“ so lange, bis es sich einbläut. Manche nennen sowas Provokation. Doch nach genauerem Hinhören zollt man nur noch Respekt dafür, wie gut es Beans versteht, gängige HipHop-Rituale zu konterkarieren.