Bee Gees :: The Record – Their Greatest Hits

Die Eagles, so hat es einst (he lote great Lester Bangs sinngemäß formuliert, konnten über eine Sex-Orgie mit Klosterschülerinnen singen, und es klänge, als würden die Englein jubilieren. Ein Verdikt, das so auch auf das Schaffen der Gebrüder Gibb angewendet werden kann. Die Mancunians, die als Kinder mit ihren Altvorderen nach Australien ausgewandert waren, reüssierten, zurück im heimischen Britannien, als larmoyante Lerchen, die selbst tragische Texturen LNewYork Mining Disaster 1941″] mit hymnischem Überschwang, barockem Pathos und einem Himmel voller Geigen in wattig-weiche Melodien packten und von 1967 an in schöner Regelmäßigkeit die Charts stürmten. Unter der Ägide des abgefeimten Impresarios, Managers und Labeleigners Robert Stigwood gelangen ihnen eine Reihe von Top-20-Hits, die alle nach dem gleichen Muster gestrickt waren und gerne mit lyrischen Höhenflügen aufwarteten, die direkt dem Edeka-Abreißkalender zu entstammen schienen:“.Now l’ve found that the world /’s round and 0!course it rains every doy“, säuselten Barry, Robin und Maurice auf „World“. Unfug, klar, doch dem Charme solcher Herzensbrecher wie“.To Love Somebody“,“.Massachusetts“, JVe Gotta Get A MessageToYou“, „Dont Forget To Remember“ und Robins Solo-Spot „Saved ByThe Bell erliegt man heute noch gerne – wenn auch drei „Augustiner Edelstoff“ und ein gewisses Maß an Weltschmerz dabei helfen. 42 Tracks von 1966 bis 2001 sind auf der Doppel-CD THE RECORD – THEIR GREATEST HITS ZU haben, natürlich inkl. der Tracks aus der saturdav night FEVER-Disco-Phase (..Night Fever ,“.Stayin‘ Alive“), grandios-peinlicher Schnulzen wie „Too Much Heaven“ und schlimmen Schlagern ä la „Islands In The Stream“ und „You Win Again . Einen halben Stern müssen wir leider abziehen, weil auf dieser ansonsten kompetent zusammengestellten Kompilation die 1970er Single „I.O.I.O.“ fehlt. Aber genug jetzt. Muß Motörhead hören. Dringend.

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