Bee Gees :: The Ultimate Bee Gees: The 5Oth Anniversary Collection
Beat, Psychedelikpop, Disco: von braven Beat-Melancholikern zu hüftschwingenden Königen der Nachtclubs. Wer erst Mitte der 70er durch die Kastratengesänge im funky Disco-Shuffle auf die Musik des Brüdertrios aufmerksam wurde, dem dürfte es schwer fallen, den melancholischen Psychedelikpop der ersten Karrierehochphase der Bee Gees zu konsumieren. Dieselben Überlegungen gestatteten sich wohl auch die Macher der Jubiläumsausgabe THE ULTIMATE BEE GEES: THE 50TH ANNIVERSARY COLLECTION. Nicht chronologisch, sondern mit derTanztempclhymne“YouShould Be Dancing“ beginnt die Zwei-CD-Werkschau aus 40 Tracks. In der Folge werden auf Disc eins sämtliche Kracher von „Stayin“ Alive“ bis „Tragedy“, von „Night Fever“ bis „Nights On Broadway“ und „Jive Talkin““ abgefeiert. Die Songs also, die den Gebrüdern Gibb seit ihrem Richtungswechsel 1975 ein sensationelles Comeback bescherten, das kommerziell selbst die erfolgreiche Frühphase in den Schatten stellte. Nachdem Barry, Maurice und Robin Gibb auf Geheiß ihres Managers Robert Stigwood den Soundtrack SATUR-DAY NICHT FEVER bestückten, war der Siegeszug der schon im Kindesalter im Schaugeschäft tätigen und von England nach Australien ausgewanderten Brüder nicht mehr zu stoppen. Auf CD zwei dann frühe Klassiker wie „New York Mining Disaster 1941“, „To Love Somebody“, „Massachusetts“, „World“ und „Words“. Mit „First Of May“, 1969 aus dem Meilenstein ODESSA ausgekoppelt, ist auch jener Song enthalten, über den sich das Trio so in die Haare geriet, dass Komponist Robin Gibb sich von Barry und Maurice trennte. Doch die Reunion mit „Lonely Days“ ließ gerade mal ein Jahr auf sich warten. Kompositionen für befreundete Künstler wie „Island In The Stream“, „Heartbreaker“ und „Guilty“ fehlen als Konzertmitschnitte ebenso wenig wie eine zusätzliche DVD mit 18 verschollen geglaubten Promoclips und TV-Auftritten. Raritäten wie „Spicks And Specks“ aus der australischen Show „Bandstand“, „I’ve Gotta Get A Message To You“ aus dem (hört, hört!) 68er-ZDF-TV-Special „Idea“ und „How Can You Mend A Broken Heart“ aus „Whitaker’s World Of Music“ bleiben allerdings die Ausnahme. Den Löwenanteil an Clips nehmen abermals die Multimilhonenseller der Disco-Ära ein.
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