Belle And Sebastian

A Bit Of Previous

Matador/Beggars/Indigo (VÖ: 6.5.)

Solides Indie-Pop-Entertainment, das einzelne Abende rettet, aber keine ganzen Leben mehr.

Wie ernst sich diese Gruppe in ihrer ersten Phase inszenierte! Eine Band, die eher zufällig als Art-School-Experiment begonnen hatte, entwickelte sich in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre zum veritablen Smiths-Ersatz für eine poetische und verschüchterte Indie-Jugend. Der Kurswechsel erfolgte 2003, als Belle And Sebastian den 80er-Sound-Geber Trevor Horn als Produzenten gewannen und sich musikalisch wie menschlich öffneten.

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Auch in dieser bis heute anhaltenden zweiten Phase schreibt die Band weiterhin federnd-traurige Indie-Folk-Songs. Dazu kommen aber Disco und Pop, Soul und Glam – kurz: Die Alben und Konzerte wirken seitdem wie Revuen. Albernheiten inklusive. Das gilt auch für A BIT PREVIOUS, das erste normale Studioalbum nach sieben Jahren, die Band hat zwischendurch einen Soundtrack sowie eine EP-Trilogie veröffentlicht.

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Beim Video zur kompakt-vertraut klingenden Single „Unnecessary Drama“ setzen sich Belle And Sebastian als Gruppe in Szene, die sich einer Bandtherapie unterzieht. Die Selbstironie wirkt unbeschwert – aber ist es das, was man sich von dieser Band erhofft? Anderseits gibt es diese traurige Fiedel bei „Young And Stupid“ sowie die poetische Weisheit von „Do It For The Country“, ein Stück im Geist der frühen, lebensrettenden LPs und EPs. Zu hören sind aber auch Electro-Pop, Country und Boogie- Woogie, gespielt als superkluge, gehobene Unterhaltungsmusik. Dennoch: Erneut ein Belle-And-Sebastian-Album unter Wert.

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