Ben Harper – Fight For Your Mind
Mit einer Stimme, die in den leiseren Momenten an Cat Stevens, während der wohlgesetzten Ausbrüche an Willy Deville erinnert, gibt der 24jährige Gitarrist und Singer/Songwriter Folksongs und perkussiven Blues zum Besten. Rein akustisch übrigens, denn elektrische Gitarren nimmt Harper nur zum Hausgebrauch fernab jeden Aufnahmegeräts in die Hand, und der defensive Einsatz einer Hammond-Orgel fällt nicht weiter ins Gewicht. Songs wie ‚Ground On Down‘ und ‚Gold To Me‘ klingen demnach, als ob man den Black Crowes den Stecker rausgezogen hätte, wobei der Stromausfall durch rhythmische Finesse, Harpers emotionalen Gesang und seine beachtlichen Fertigkeiten mit dem Bottleneck problemlos kompensiert wird. Über sämtlichen vierzehn Stücken schwebt eine angenehme Entspanntheit, Harper verwechselt Gefühl niemals mit Pathos, seine coole Zurückhaltung strahlt wärmende Ruhe aus. Daß ein derart intensiver Soundtrack nicht mit banalen Texten korrespondiert, versteht sich wohl von selbst: Harper ist ein Mann mit politischem Anliegen, der seine Rolle als Musiker in durchaus weltverbessernder Absicht spielt wovon Songs wie ‚Oppression‘, ‚Give A Man A Home‘ oder ‚One Road To Freedom‘ ein gleichermaßen deutliches wie unprätentiöses Zeugnis ablegen. Wie angenehm, daß er den Zeigefinger im Bottleneck läßt und platten Bekundungen politischer Korrektheit erfolgreich entsagt.
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