Bizarre – Hannicap Circus
Im Intro des Albums wird er als fat shower cap-wearing nipple-rubbing sonuvabitch angekündigt. Da ahnt man bereits: Dieser Kerl kann sich unmöglich ernst nehmen. So wie schon letztes Jahr auf der Bühne mit D12, als er mal eben eine halbe Literflasche Bier auf Ex leerte. Auf dem Cover seines Solodebüts posiert er mit weißer Duschkappe, tätowierter dicker Plauze und dem Gesichtsausdruck eines Weichlings. Aber Bizarre, der eigentlich Rufus Johnson heifit, ist kein Komödiant mit Hang zu Witzen ohne Hintergedanken. Es steckt schon System hinter seinen Gags. So schnappt er sich zum Beispiel Ice Cubes Ballade „lt Was A Good Day“ und nimmt dazu albernes Machogehabe der Rap-Gilde mit ironischem Unterton aufs Korn: „I can’t beueve my best friend is gay, today is a bad day“.
Mit einem anderen Track spricht Bizarre eine sonderbare Empfehlung aus: „Fuck Your Life“ nämlich. Auch hier sind Kollegen gemeint. Das Leben voller Bitches, Blunts und Gangstergehabe stellt Bizarre dermaßen überzogen dar, daß narziflmusgeplagten Rappern in New York und L.A. die Zunge im Hals stecken bleiben wird. Als Ersatzdroge empfiehlt Bizarre andere Dinge: „I wanna get high and listen to music, some of that good ot hiphop, straight ghettomusic.“ Keine Sorge, die O’Jays, Sam Cooke, Ohio Players. Anita Baker und AI Green dürfen es seiner Meinung nach auch sein. Allerdings: Rappen kann das Dickerchen nicht wirklich gut, seine Beats sind nicht spektakulär. Seine große Stärke ist und bleibt seine amüsante Art. Die zieht er konsequent durch und verdient am Ende Respekt.
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