Was für ein Service! Dank dieser Remix-Platte darf man die Songs von Björks   letztjährigem Album Biophilia jetzt mit mehr Musik genießen.

War ja klar, dass das kommen würde. Wenn man Songs mit so vielen Freiräumen wie in denen auf Biophilia veröffentlicht, spricht man automatisch eine Einladung an andere Produzenten aus, damit noch etwas mehr anzustellen. Frau Gudmundsdottir hat die hier versammelten Bastarde persönlich in Auftrag gegeben und Anfang des Jahres  häppchenweise veröffentlicht. Überraschend ist sicher die Mitwirkung des Syrers Omar Souleyman, der „Crystalline“ und „Thunderbolt“ mit komplett neuem Arrangement in die orientalische Disco befördert. Das hat dann schon mehr mit ihm als mit ihr zu tun, was diejenigen beruhigen wird, die mit Björks Stimme nach wie vor ihre Probleme haben. Man kann verstehen, warum Souleyman ausgerechnet auf „Thunderbolt“ angesprungen ist. Schon im Original steckte eine internationale Note, die an Le Mystère des Voix Bulgares erinnert, die Ende der Achtziger für einen Hauch von Exotik im Pop sorgten. Grundsätzlich sind alle Produzenten respektvoll mit dem anvertrauten Material umgegangen. Der Dubstep von 16bit passt auffällig gut zu „Hollow“. Hudson Mohawke verliert nach wie vor nicht die Balance, wenn er seine Beats neben dem Takt platziert. Tim „Current Value“ Hielscher hält seinen sonst oft brutalen Darkstep ebenfalls im Zaum. Nur Matthew Herbert leistet sich eine Geschmacksverirrung. Er hat seinem Mix von „Mutual Core“ den Namen „Teutonic Plates“ gegeben und ihn mit böser Ballerei versetzt. Darauf kommen nur ewig Blöde, die Deutsche immer noch mit Kriegstreiberei verbinden.