Black Lips – 200 Million Thousand
Eigentlich müssten die Black Lips bereits in einem Atemzug mit den Kings Of Leon als eine der besten US-Rockbands im Hier und Jetzt genannt werden. Die an Legenden nicht arme, neun Jahre und vier Alben umfassende Bandgeschichte erzählt von einem verstorbenen Gitarristen, orgiastischen Auftritten und zuletzt einer spektakulären Flucht aus Indien nach einer abgebrochenen Tournee. Die gut aussehende, aber mit Vorbliebe schäbig gekleidete Band wirkt wie eine Outlaw-Version der Strokes, und das Songwriter-Gespann Cole Alexander/Jared Swilley steht den frühen Barat/Doherty tatsächlich in nichts nach. 2007 kratzte die Band sogar kurzzeitig am kommerziellen Erfolg: Das vierte Album GOOD BAD NOT EVIL hörte sich nicht nur wesentlich besser als die krachig produzierten Vorgänger an, es brachte auch die verdiente Aufmerksamkeit. Mit 200 MILLION THOUSAND kehrt das Quartett nun allerdings zurück zum Lo-Fi-Sound früherer Alben. Worauf es hier ankommt, ist das Songmaterial. Das bietet abwechslungsreichen, dringlichen und unbedingt hirverdächtigen 60s-Garagen-Rock. Daneben liebäugelt die Band auch noch mit dem Soul, was bei „Drop I Hold“ und „Trapped In A Basement“ auch sehr gut gelingt. Trotzdem wirkt 200 MILLION THOUSAND wie eine Werkschau der bisherigen Alben und kann durch seinen kompromisslosen Sound vielleicht nicht an die Beliebtheit des Vorgängers anschließen.
VÖ: 15.3.
www.black-lips.com
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