Black Sabbath :: Acht Re-Releases

Die essenziellen Ozzy-Osbourne-Jahre remastert und als Mini-LP-Replicas.

Black Sabbath sind die archetypische Formation, die der Hardrock- und Metal-Boom um 1969/70 hervorbrachte-geradlinig, infernalisch laut und kompromisslos. Von der britischen Journaille von Anbeginn an wegen angeblicher Unoriginalität und chronischer Ideenlosigkeit geschnitten, entwickelte das 1968 unter dem Namen Earth gegründete Quartett aus Birmingham (Gitarrist Tony lommi, Bassist Geezer Butler, Schlagzeuger Bill Ward, Sänger Ozzy Osbourne) im Laufe der Jahre eine unglaubliche Eigendynamik. Dem Kultstatus der Band konnten in späteren Jahren auch die zahlreichen Umbesetzungen nichts anhaben. Allerdings waren Sabbath nie besser als auf ihren bis 1978 erschienenen Alben. Gleich mit dem Debüt BLACK SABBATH 4 schindete die nach einem Boris-Karloff-Horrorfilmklassiker benannte Formation Eindruck beim britischen Plattenkäufer. Das stark mit Satanskult und Hexenwahn flirtende Material („The Wizard“,“N.I.B.“, der epische Titelsong) behauptete sich als Antithese zur damaligen Jesus-Welle mit einer Top 10-Platzierung in den Charts. Der internationale Durchbruch gelang im Spätsommen97O mit PARANOID 5 und der gleichnamigen Smash-Single. Spätere Live-Schädelspalter wie „War Pigs“, „Iran Man“ oder „Electric Funeral“ gaben sich die Klinke in die Hand. Mit „Planet Caravan“, einer akustischen Reminiszenz an die Psychedelic-Ära, outeten sich Sabbath als vortreffliche Musiker. Ein weiteres dunkles Juwel gelang ihnen ein knappes Jahr später mit MASTER OF REALITY 5 SoftereTracks bildeten den Kontrast zu archaischen Rifforgien ä la „Sweet Leaf“,“After Forever“ und „Solitude“. Das knapp 45-sekündige „Children Of The Grave“ darf als Geburtsstunde der Gothic-Bewegung gewertet werden. Noch abwechslungreicher in den Arrangements gabsichderi972er-NachfolgerVOL.4 4 : Mellotron, akustische Einlagen und elektronische Spielereien ließen Balladen wie „Changes“ zu einem atypischen Sabbath-Hörerlebnis werden. An der Dezibelfront überzeugten allerdings nur der achtminütige Opener“Wheels Of Confusion“ und das Riffmonster „Supernaut“. Eine Rückkehr zum Okkulten mit acht rundweg stimmigen Kompositionen lieferte im Dezember 1973 SABBATH BLOODY SABBATH 5 Der gern übersehene Meilenstein zeigt Ozzy auf dem poetischen Höhepunkt. Nach über einem Jahr Pause kehrten Black Sabbath 1975 mit SABOTAGE 4 zurück. „Hole In The Sky“,“Supertzar“ und „Am I Going Insane“ dürfte Metallica genügend Ideen fürs Soundkonzept geliefert haben. Doch die Songwriter-Partnerschaft von Osbourne/Iommi zeigte erste Risse. Für zwei weitere Alben sollte das vor allem durch die Drogen- und Alkoholexzesse des Frontmanns gebeutelte Duo noch gut sein: Nach dem Experiment TECHNICAL ECSTASY 3 von 1976 stieg der zur Exzentrik neigende Ozzy zwar kurzfristig aus, kam aber für NEVER SAY DAY 3 noch einmal zurück. Auf dem Höhepunkt des Punkfiebers wirkte der mehr und mehr kommerzialisierte Metal aber einfach anachronistisch.