Bluezeum – Portrait Of A Groove

Geschmackvoll, sehr geschmackvoll, dezent und immer schön am Kitsch vorbei. PORTRAIT OF A GROOVE ist das musikalische Kind des Produzenten, Komponisten, Arrangeurs uns Keyboarders Rick Hahn, der in der Vergangenheit auch schon mal für Leute vom Schlage einer Celine Dion oder die amerikanischen Schmalz-Könige Air Supply gearbeitet hat. Aber keine Angst, er hat das anscheinend unbeschadet überstanden, eine erfahrene bis ausgekochte Musikerschar um sich versammelt, die seinen Vorstellungen mit offenbar leichtester Hand klangliche Gestalt zu verleihen vermag und tatsächlich so etwas wie Darstellungen von Grooves anfertigt. Eine rundum gelungene Sache. HipHop, Blues, Rhythm’n’Blues, Soul, Funk, Jazz werden verwoben (Acid Jazz kann man das nennen, wenn man will), Dween Browns sacht insistierende Raps kontrapunktieren Sängerin Vann Johnsons very soulful Lead-Vocals, die dreiköpfige Bläsergruppe (u.a. Ex-Zappa-Trompeter Walt Fowler) sitzt ebenso fest im Sattel wie die lässig funktionierende Rhythmusgruppe. Dabei dürfen Tänzer und (Nur-) Zuhörer gleichermaßen angetan sein. Jedwede Brisanz, Angriffslust, „explicit lyrics“ oder auch nur Unbehaglichkeit wird man auf der Platte vergeblich suchen; aber darum scheint es Bluezeum ohnehin nicht zu gehen. Hier wird an der Vervollkommnung dieser Art Musik hinsichtlich Stil, Arrangement und Sound gearbeitet, und das gelingt auf ebenso lebendige wie undogmatische Weise. Bluezeum treten den Beweis an, daß eine hochklassige, teure Produktion Musik wie diese nicht zwangsläufig die Seele nehmen muß.