Blumfeld :: Old Nobody
Juhu! Endlich!! Ein neues Album von Blumfeld! Daß man sich allerdings nie zu früh freuen sollte, zeigt OLD NOBODY, nach mehrals vier Jahren Pause das nunmehr dritte Album der (mittlerweile neu besetzten) Hamburger Formation um Sänger-Songwriter Jochen Distelmeyer. Blumfeld, das sind mit Samtstimme vorgetragene lyrische Perlen, eingebettet in ruhige, melancholische Gitarrenklänge oder treibende, schnelle Riffs. Blumfeld,das heißt Konzentration und Abtauchen zugleich, eine charmante Aufarbeitung von Selbstzweifel und Depression, Stellung nehmen zu Deutschland. Das waren zumindest die ersten beiden Alben ICH-MASCHINE und ETAT ET MOL Doch auf OLD NOBODY wird bereits beim Refrain von Song Nummer 1 die Hoffnung auf eine harte Probe gestellt: „Komm zu mir in der Nacht/wir halten uns umschlungen/bis der Tag erwacht/küss mich dann/wie zum ersten Mal“. Aha. Ach so. Schlager, oder wie jetzt?!? Eingängig? Ja. Eintönig? Ein wenig. Innovativ? Nie im Leben. Doch einem Idol tut man nicht so schnell unrecht, und schon gar nicht dem genialen Herrn Distelmeyer. Denn der hat sich mit Sicherheit etwas dabei gedacht, sein neuestes Werk wie ein klassisches, deutsches Schlageralbum klingen zu lassen, geschmeidig und sanft zu singen wie ein Songeontestanwärter aus den 7oern. Leidiges Anzeichen des Älterwerdens (siehe Albumtitel!) oder ausgeklügeltes Konzept? Vom kühlen, hell-dunkel gestylten Albumcover lächelt er uns süffisant entgegen, der Schelm blitzt ihm aus den blaßblauen Augen, Repeat-Taste gedrückt und fallenlassen. Herr Distelmeyer, ich würde gerne mit Ihnen mal eine Tasse Tee trinken gehen.
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