Bo Hansson – Lord Of The Rings

In den späten sechziger Jahren galt der Multiinstrumentalist Bo Hansson im Duo mit dem Schlagzeuger Jan Karlsson als die schwedische Antwort auf Hardin & York. Immerhin weckte Bo Hanssons fingerfertiges Talent das Interesse von Gitarrengott Jimi Hendrix, der, wann immer er im hohen Norden gastierte, mit ihm Jam Sessions veranstaltete. Um 1969/70 entwickelte der Rockromantiker ein Konzept, seine von Orgel, Mellotron und Synthesizer getragenen Kompositionen mit der Sagenwelt von Tolkien zu verknüpfen. Das 1971 veröffentlichte, rein instrumentale Werk LORD OF THE RINGS überzeugte durch filigrane Gitarrenexkursionen und kontrastreiche Percussioneinlagen, bei der auch nordische Folklore als Quelle miteinfloß. In jenen Späthippietagen mauserte sich die lyrische Sage europaweit zum Kulthit, und durfte in keinem besseren Undergroundclub fehlen. Weitere Expeditionen dieser aus Klassikthemen, Prog-Rock und Volkslied zusammengeklaubten Melange —- erschienen unter dem Titel MAGICIANS HAT im Jahr 1973 und zwei Jahre später als ATTIC THOUGHTS – verfehlten jedoch den Geschmack des Publikums.