Bob Dylan :: Blood On The Tracks

Hätten die für die „Two Originals“-Serie zuständigen Vermarkter nur mal kurz nachgedacht, dann wäre die Wahl für eine Kopplung mit ANOTHER SIDE… logischerweise auf THE FREEWHEELIN’… gefallen – womit man die beiden besten der rein akustischen Dylan-Frühwerke auf preiswerter Doppel-CD gehabt hätte. Für Blood… hätten sich als Pendants idealerweise NEW MOR-NING oder PLANET WAVES angeboten, die beiden anderen herausragenden Studio-Produktionen, die Dylan in den 70er Jahren publizierte. (Die berühmten BASEMENT TAPES erscheinen im übrigen in Kürze als Doppel-CD). Konsequent wäre das unter jedem Aspekt gewesen, denn ANOTHER BACK KATALOG SIDE.. als letztes nur akustisches Set war neben FREEWHEELIN‘ das Album, mit dem der Meister die rocksprachlichen Möglichkeiten ein für allemal (auch für Beatles, Hendrix und folgende) entscheidend entgrenzte. Daß die Byrds mehrere dieser Lieder über die Folk-Gemeinde hinaus popularisierten, harte weitreichende pophistorische Folgen. Der oft bekenntnisharte Ton von BLOOD ON THE TRACKS war dagegen 11 Jahre später nichts Neues mehr. Aber den anonymen Studiomusikern zum Trotz, die Dylan hier ins Studio geholt hatte, gelang ihm noch einmal ein einsames Meisterwerk, und das zum größten Teil mit eindringlichen Liebesliedern von schier überwältigender Empfindungstiefe. 6 (Musik), 5 (Überspielung)