Bobby Bland – Dreamer
Wann immer Rod Stewart in richtiger Soul-Stimmung war, hat er von diesem schwarzen Sänger abgekupfert, so daß er ihm eigentlich immer noch einen jährlichen Scheck schicken müßte. Bobby Bland repräsentierte zwar dieselbe Generation wie Chuck Berry, hatte aber eine so unverkennbar pechschwarze Stimme, daß noch jeder Versuch mißlang, sie etwas weißer einzufärben. Genau das aber war die Absicht des Produzenten Steve Barri mit HIS CALIFORNIA ALBUM und dem ein Jahr später aufgenommenen DREAMER. Doch in beiden Fällen kompromittierte sich Bobby „Blue“ Bland keineswegs. Vor allem DREAMER, wo er sich stimmlich in bester Verfassung zeigte, hätte ihm eigentlich den Durchbruch bringen müssen. Aber er taugte halt viel weniger zum Sex-Idol als der gleichzeitig phänomenal erfolgreiche AL Green mit seinem raffiniert einschmeichelnden Bettgeflüster. Deshalb überwand Bland die Rassenschranken auch mit Hilfe weißer Musiker-Prominenz nie wirklich. Es bleiben die maßgeschneiderten Songs und die meisterliche Produktion, die DREAMER zu Bobby Blands letztem wirklich herausragenden Album machten. 5 (Musik) 4 (Überspielung)
Mehr News und Stories