Bodega

Endless Scroll

What’s Your Rupture/Rough Trade

Die New Yorker verbinden stoisch marschierenden Art-Rock mit smarten Texten.

Manchmal nerven Bodega. Ben Hozie, der Mann am Mikrofon, singt nämlich nicht. Er bellt, brabbelt, deklamiert, hört vor allem aber sehr selten damit auf. Aber genau das macht ENDLESS SCROLL zu einer guten Platte. Denn die aus­ufernden, aber dennoch pointierten und mit popkulturellen Querverweisen versehenen Situationsbeschreibungen von Hozie und seiner Kollegin Nikki Belfiglio geben ein gutes Bild jener Sachverhalte ab, mit denen man sich 2018 eben rumschlagen muss, gesellschaftlich gesehen. „Every­one is equally a master and a slave“ heißt es schon im Opener „How Did This Happen“, anschließend wird der – wohl eher zufällige – Gang durch eine Demo nachgezeichnet, eigentlich aber über den Sale bei „Barnes & Noble“ und die eigene Spotify-Playlist räsoniert und auch Woody Guthrie ein Bein gestellt:

„This Machine Is Just A Guitar“. Erzählt wird aber auch von emotional vorbelasteten Umzugsvorbereitungen („Boxes For The Move“), kulturellen Erwartungshaltungen („I Am Not A Cinephile“) und männlichen Verhaltensmustern. Wo Bodega an vielen Stellen eine vom Bass getriebene Art-Rock-Band sind, bei der klar ist, warum Austin Brown von den Parquet Courts ein passgenauer Produzent ist, schweifen sie auch köstlich in Kraut und Noise ab und erinnern nicht, was die Musik, aber, was das Wirkprinzip angeht, an die frühen Pavement.

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