Booker T And The MGs :: Soul Limbo /Uptight/The Booker T. Set/McLemore Avenue/Melting Pot

Soul: Fünf Alben der legendären Southern Soul-Band sowie das Solodebüt ihres Gitarristen Steve Cropper. digital remastert.

Steve Cropper – With A Little Help From My Friends

Die Geschichte von Booker T. & The MG’s beginnt in den späten fünfziger Jahren und dauert – abgesehen von einer 1 Pause zwischen 1971 und 1977 – bis heute unvermindert an. Fünf Alben mit Multimediatrack sowie ein Solowerk von Gitarrist Steve Cropper wurden jetzt digital remastert aufgelegt. Die Reihe ihrer unsterblich swingenden Instrumentals ergänzte die Sessionhausband der Labels Stax und Atlantic 1968 gleich mit zwei US-Top-10-Hits: Der pfiffigen Interpretation des Westernthemas „Hang ‚Em High“ (Clint-Eastwood-Klassiker) und dem Easy-Listening-Evergreen „Soul Limbo“. Der seelenvolle Limbo, noch immer gern in hiesigen Tanzschulen eingesetzt, fungierte auch als Namensgeber für das im Oktober 1968 erschienene Album Soul Limbo (4). Neben den beiden genannten Singles finden sich hier geschmackvoll groovende Coverversionen von Hendrix‘ „Foxy Lady“, Lennon/McCartneys „Eleanor Rigby“, Aretha Franklins „Since You’ve Been Gone“ sowie der hypnotische Tanzflächenfeger „Over Easy“. Ausschließlich Eigenkompositionen, zwischen Soul, Jazz und Pop oszillierend, bietet der Soundtrack für Jules Dassins Prä-Blaxploitation-Movie Uptight 4. Atmosphärisch dicht zeichnen Booker T. Jones und seine Kernmannschaft Steve Cropper (Gitarre). Donald „Duck“ Dunn (Bass] sowie der 1975 bei einem Einbruch in seinem Haus ums Leben gekommene Al Jackson Jr. (Schlagzeug) ein elegisch-düsteres Bild vom Leben im Ghetto Clevelands. Nur wenige Monate später, im Juli 1969, lag mit The Bookter T Set (3) schon der reguläre, das Konzept von Soul Limbo nur wenig variierende Nachfolger vor mit Stax-Soul-infizierten Versionen von „Light My Fire“ (The Doors] oder „Mrs. Robinson“ (Simon & Garfunkel). Auch den obligatorischen Beatles-Covers („Lady Madonna“, „Michelle“) fehlt der Pfeffer. Die Beatles-Fixiertheit der Band sollte im Mai 1970 wesentlich radikalere Formen annehmen. Im offiziellen Trennungsmonat der Fab Four legten Booker T. und Crew mit McLemore Aventue (4) (der Name der Straße, in dem das Stax-Studio steht) eine zwar nicht in genauer Songreihenfolge, aber dennoch 1:1-Kopie von Abbey Road vor – natürlich tanzbar und launig interpretiert. Mit dem durchweg selbst gezimmerten Meilenstein Melting Pot (5) verabschiedete sich die Band 1971 für die kommenden sechs Jahre. Die Drei-Minuten-Song-Marke – damals voll trendy – zu durchbrechen gelang eindrucksvoll mit dem knapp neunminütigen, überirdisch-sphärischen Titelsong. Nicht minder saftig gerieten „Chicken Pox“, „Fuquawi‘, „Hi Ride“, „Sunny Monday“. Einzig „Back Home“ drückt den Qualitätszeiger in Richtung gehobener Durchschnitt. Stilistisch nur wenig Abstriche vom swingenden Konzept machte Gitarren-As Steve Cropper bei seinem in nur zwei Tagen im April 1969 eingespielten Solodebüt With A Little Help From My Friends (4). Statt Booker Ts Hammond steht hier Croppers effektvoll eingesetzte Telecaster im Mittelpunkt. Assistiert von den Bar-Kays, den Memphis Horns sowie seinen Bandkollegen Dunn und Jackson serviert die Sechsaitenlegende ein progressiv tönendes Sound-Süppchen, das neben spannenden Covers seiner Co-Autorenwerke (u.a. „In The Midnight Hour“, „The Way I Feel Tonight“, „Crop Dustin'“) mit dem Titelsong abermals ein Beatles-Stück kredenzt.