Boz Scaggs – Boz Scaggs
Wer Scaggs nur aus der Phase kennt, in der er high-fidelst gestylten „blue-eyed soul“ a la SILK DEGREES sang, wird sich vermutlich sehr wundern, wenn er dieses Solo-Album hört, das der Gitarrist nach seinem Abgang aus der Steve Miller Band einspielte. Denn das ist ein völlig anderer Boz – der Meister neuer wie alter Country-Töne, eines jazzig angerauhten Rhythm & Blues und der melancholischen Ballade! Vor 20 Jahren von „Rolling Stone“-Boß Jan Wenner reproduziert, gilt dieses Album unter Kennern immer noch als sein bestes, auch wenn sich der Sänger an die Sessions als einen wahren Alptraum erinnert. Denn die (Röhren)Verstärker in den berühmten Muscle Shoals Studios produzierten während der Aufnahmen plötzlich immer wieder jede Menge weißes Rauschen, bevor sie völlig ausfielen und repariert werden mußten. Dafür klingen die – technisch für CD überarbeiteten – Aufnahmen trotzdem erstaunlich gut. Der Direktvergleich entlarvt sogar, daß die Duane Allman-Anthologien auf CD (der hatte hier brillante Arbeit an Slidegitarre und Dobro beigesteuert) zwei Aufnahmen des Solo-Albums von absolut fünftklassigen Kopien überspielt worden waren. Dieser US-Import rückt die klangtechnischen Verhältnisse wieder zurecht (jpc-Mailorder, Osnabrück). 5 (Musik) 4 (Überspielung)
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