Brendan Perry – Eye Of The Hunter
Was Brendan Perry von Dead Can Dance die sich letztes Jahr in Luft auflösten – hier auf sein Soloalbum mitgebracht hat, kann sich hören lassen. Keine wendige, sondern eine extrem aufwendige Produktion, die sich an schwarzblütigen Kompositionen anschmiegt wie Moos an einen Grabstein. Selbst die Streicher, sparsam und effektsicher arrangiert, entkräften den obligatorischen Kitsch-Vorwurf mit schlichter Eleganz. Ansonsten: Keine Spur mehr von artifiziell mittelalterlichem Firlefanz, dafür aber ein Songwriting, das den Vergleich mit Nick Caves THE BOATMAN’S CALL nicht zu scheuen braucht. Ähnlich introspektiv sind auch Perrys Texte geraten, nur im abschließenden „Archangel“ kippt der pastorale Grundtenor des Albums in hymnisches Pathos. Verzeihlich aber auch dies, wenn man dem Künstler die spirituelle Suche nachsehen möchte, die ihn auch in 16 Jahren Dead Can Dance umtrieb. Heraus kam Musik, so luftig, pastellen und melancholisch wie eine Zeitlupenaufnahme fallender Blätter im Herbst.
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