Brian Wilson
Hollywood, Hollywood Bowl Mit Big Band und großem Orchester bringt der Beach Boy die „Pet Sounds“ auf die Bühne.
Die Fab Four und ein psychischer Kollaps, so die Pophistoriker, führten zur Entstehung des Albums „Pet Sounds“. Die damals gerade erschienene Beatles-Platte „Rubber Soul“ spornte Brian Wilson, den ehrgeizigen Songwriter und Mastermind der Beach Boys an, ein ähnlich homogenes und virtuos arrangiertes Album zu schaffen. Und besagter Nervenzusammenbruch, der en Route von einem Konzerttermin zum nächsten passierte, veranlasste Brian, sich kräftezehrenden Liveterminen zu entsagen und fortan nur noch im Studio zu arbeiten. So entstand „Pet Sounds“, das Werk, das den Ruf des damals 23 Jahre jungen Beach Boy als Songwriting-Genie begründete und das die Beatles wiederum bei der Entstehung von „Sgt. Pepper“ beeinflusste, wie die Popgeschichte weiter wissen will. „Pet Sounds“ wurde als Platte für den privaten Hörgenuss nicht für den Liveverzehr vorgesehen. Und doch wird heute das damals zurückhaltend empfangene, mittlerweile als Geniestreich gefeierte Popjuwel einem breiten Publikum vorgeführt. Live, auf der Bühne. Und auf die wohl einzig mögliche Art und Weise: mit zehnköpfiger Band und großem Orchester. Letzteres eröffnet den zweistündigen Set mit einem epischen Intro, das seinesgleichen sucht: In eigens zu diesem Zweck komponierten Partituren imitieren Streicher und Posaunen die Stimmharmonien von“Don’t Worry Baby“, „Surf’s Up“ und „Good Vibrations“. Als der von Schicksalsschlägen gebeutelte Wilson auf die Bühne schlurft und eine Sammlung von „nice songs“ verspricht, liegt die Erwartungslatte hoch. Brian ist kein Mann grosser Gesten: Von einem Keyboardpult aus dirigiert er die Band und das Orchester durch dichte Songgebilde. Dank der erstaunlich fruchtbaren Symbiose von Orchester und Band kann man alten Bekannten wie „God Only Knows“,“Caroline No“ oder „Wouldn’t It Be Nice“ neue Facetten abgewinnen cleverer Pop mit Klassikanspruch. Auch wenn Wilson mit 58 Jahren beileibe kein Boy mehr ist – seine „Pet Sounds“ klingen noch heute frisch. Die Zugabe liefert schließlich das, wonach viele im Publikum dürsten: die Monsterhits der Beach Boys.“Surfin‘ USA“, „Good Vibrations“ und „Surfer Girl“. Und zwar ohne Symphoniker, www.brianwilson.com
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