Ein wenig isoliert liegt der Agrarstaat Nebraska im amerikanischen Mittelwesten, die Metropolen sind weit entfernt. Das sind die besten Voraussetzungen für eine blühende Indie-Szene, wie sie mit einem Netzwerk von kollaborierenden Musikern seit vielen Jahren in Omaha existiert. Im Zentrum stehen der einst als Songwriter-Wunderkind hochstilisierte Conor Oberst mit seiner Band Bright Eyes, die sich im Jahr 2004 mit den eng befreundeten Neva Dinova zusammen tat, um ein paar Songs aufzunehmen. Daraus entstand die 6-Track EP ONE JUG OF WINE, TWO VESSELS, die trotz des ganzen Hypes um den damals oft sehr weintrunkenen Conor Oberst ein wenig untergegangen ist. Dabei handelt es sich viel weniger um ein Split-Album ohne gemeinsame musikalische Mitte als vielmehr um eine echte Gemeinschaftsarbeit. Fünf Jahre später wiederholten beide Bands Geschichte und nahmen vier neue Songs auf, in denen sie erneut ihr Können vereinten, ohne die jeweiligen Charakterstärken zu unterdrücken. Brüche zwischen den alten und aktuellen, von Country & Folk infizierten Gitarrensongs zwischen akustischer Reduziertheit und Melodramatik sind trotz der großen Zeitspanne nicht zu erkennen. Die Atmosphäre ist wieder relaxed, und Jake Bellows von Neva Dinova teilt sich mit Conor Oberst gütlich das Mikrofon. Sie sollten weitermachen damit…