Bruce Foxton – Touch sensitive

„So you find yourself on your own/ But just exactly what am I to do?“

(„This Is The Way“) Bruce Foxton hat der – von Paul Weller inszenierte – Split von Jam vor zwei Jahren persönlich am härtesten getroffen. Während Weller inzwischen mit Style Council international an alte Erfolge anknüpfen kann und Rick Buckler seit einiger Zeit bei der Gruppe „Time U.K.“ trommelt, brauchte Foxton am längsten, um sich neu zu orientieren.

Diese Unsicherheit merkt man seinem ersten Album als Solist noch deutlich an. Natürlich war er nie der große Songwriter wie Weller, stand immer in seinem Schatten. Doch Stücke wie „News Of The World“, „Innocent Man“ und vor allem

„Smithers-Jones“ zeigten, daß man sein Talent zumeist unterschätzt hatte.

Leider konnte Foxton hinsichtlich des Songmaterials auf TOUCH SENSITIVE nicht an die Qualität der erwähnten Nummern anschließen: Vorwiegend ergeht er sich in einer selbstquälerischen Innenschau voller Zweifel, was sich auch in der Musik niederschlägt. Es überwiegt eine zum Trüben neigende midtempo Atmosphäre, die nicht mal die angesprochenen Gefühle wie Unsicherheit, Trauer oder Verzweiflung vermitteln kann.

Womit man beim zweiten großen Manko dieser LP angelangt wäre: Daß dies so ist, liegt hauptsächlich an den Arrangements der Produzenten Stan Shaw und Steve Lillywhite. Die beiden schafften es, fast jede Erinnerung daran auszulöschen, daß Foxton mal Mitglied einer der wildesten New Wave-Bands war.

Positive Ausnahmen sind der spritzige Opener „Freak“ mit trockenen Bläsersätzen sowie die Single-Auskopplung „This Is The Way“, bei der man aufgrund der schönen Melodie wirklich nichts kaputtmachen konnte. Dies ist die Schiene, die er weiter verfolgen sollte, denn: „Second chances are rare enough/Be wise and use them well. „